1. |
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DAS HERZ IST MIR BEDRÜCKT
Dieser Text von Heinrich Heine (1797 - 1856) erschien erstmals in seinem "Buch der Lieder", in dem er alle seine zu der Zeit bekannten Gedichte zusammenfasste. Die erste Auflage erschien 1827 in Hamburg bei "Hoffmann und Campe".
Unter "Das Herz ist mir bedrückt, und sehnlich" findet man das Gedicht als #3 im Kapitel "Heimkehr".
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Ein weiteres Gedicht von Heinrich Heine - "Ich halte ihr die Augen zu" - habe ich in der Nachdichtung von Emma Lazarus ("I closed my Sweetheart's either eye") ebenfalls vertont. Dieses Lied ist in meinem bandcamp-Album "Songs in English" zu finden.
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2. |
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MITTSOMMER
(Peter Michael Schmudde, 2017)
Über Land und Trauerweiden
scheint das Licht des Abends spät,
doch es lässt sich nichts vermeiden:
Auch der längste Tag vergeht.
Bald wird kühler Tau die Weben
all der Spinnen dort im Gras
morgennebelig verkleben,
wo ich sonnenhungrig saß.
Noch ist nicht die Zeit zur Trauer.
Seht: Der Sommer kam und ist.
Doch wie kurz ist seine Dauer.
Auch das Licht hat seine Frist.
Und ich sehe: All mein Leben,
all mein Dasein ist begrenzt.
Schon beginnt sich einzuweben,
was jetzt in der Sonne glänzt.
Weil ich weiß, dass meine Zeiten
in den lieben Händen ruh’n,
will ich um’s Vergeh’n nicht leiden,
sondern, was zu tun ist, tun.
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3. |
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DAS ALLEINSEIN MIT UNS ALLEIN
Glöckchenklang - you’ve got mail
beep beep - von dir ’ne SMS.
Immerhin überbrückt’s die Entfernung,
nur hebt es sie nicht auf.
Es tut gut, von dir zu lesen,
beep beep - die nächste SMS,
alles gut so, ich will nicht klagen … doch indes:
Könnt’st du jetzt meinen Herzschlag fühlen,
wüsstest du, es ist nicht ganz wahr,
dass mir nichts fehlt, wenn du nicht hier bist
und du strichest mir sanft durch’s Haar.
Könnt’ ich jetzt deinen Herzschlag fühlen,
wüsst’ ich besser, was gestern war,
und dann striche ich dir zum Troste
mit den Fingern durch dein langes Haar.
Es ist gut und wichtig und schön,
ab und an mit sich selbst allein zu sein.
Doch genau so ist’s wichtig und dann doppelt schön,
das Alleinsein mit dir - zu zweien.
Könnt’st Du jetzt in meinen Augen lesen
von der Sehnsucht, dir nah zu sein,
dann schriebest du mir womöglich
eine Antwort auf mein nacktes Bein.
Könnt’ ich jetzt in deinen Augen lesen,
unsere Nähe fehlte dir auch,
dann legte ich mit meinen Händen
eine Antwort dir auf deinen Bauch.
Glöckchenklang - you’ve got mail
beep beep - von dir ’ne SMS.
Immerhin überbrückt’s die Entfernung,
nur hebt es sie nicht auf.
Es tut so gut, von dir zu lesen,
beep beep - die nächste SMS,
alles gut, ich will gar nicht klagen … doch indes:
Könnt’st du jetzt meinen Atem spüren,
hieße das, du wärest endlich hier,
Kuss um Kuss hinter verschlossenen Türen,
ich läg’ bei dir und du ganz nah bei mir.
Könnt’ ich jetzt deinen Atem spüren,
spürte ich auch deine zarte Haut,
läg’ mein Gesicht an deinen Flügeln,
dein warmer Rücken läg’ an meinem Bauch.
Es ist gut und wichtig und schön,
ab und an mit sich selbst allein zu sein.
Doch genau so ist’s wichtig und dann doppelt schön,
das Alleinsein mit dir - zu zweien,
Es ist gut und wichtig und schön,
ab und an mit sich selbst allein zu sein.
Doch genau so ist’s wichtig und dann doppelt schön,
das Alleinsein mit dir allein,
das Alleinsein,
das Alleinsein mit uns allein.
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4. |
Ach, ist das schön!
03:20
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ACH, IST DAS SCHÖN!
Das Kirchlein am Dorfrand
die alte Weide am Bach
Ach,
ist das schön!
Der sich kräuselnde Rauch
über’m reet-braunen Dach
Ach,
ist das schön!
Ach, ist das schön!
Ach, ist das schön!
Mittendrin, wo’s schön ist
ach, ist das schön,
Mittendrin, wo es schön ist
seh’ ich dich dort geh’n
Die Sonne rot versinkt
am Horizont ganz gemach
Ach,
ist das schön!
Der Vollmond am Himmel
hält die Schäfchen heut’ wach
Ach,
ist das schön!
Ach, ist das schön!
Ach, ist das schön!
immer wenn es wo schön ist
ach, ist das schön,
immer wenn es wo schön ist
seh’ ich dich dort geh’n
Und heut’ kommst du zu mir
auf den Abend und danach…
Die alte Weide am Bach
über’m reet-braunen Dach
am Horizont ganz gemach
hält die Schäfchen heute wach
Hach!!!!
Ach,
bist du schön
Ach,
ist das schön
Ach,
bist du schön
Ach…
…bloß nicht geh’n!
Ach…
…bloß nicht geh’n!
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5. |
Auf deinem Stern
03:55
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AUF DEINEM STERN
Du reichst mir ein Stückchen grad bis über’s Knie,
schlägst Purzelbaum manchmal wie wild,
du klatschst in die Hände und wirfst deinen Ball
dort oben auf deinem Stern,
weit draußen, mitten im All.
Bist du auch weit weg, im himmlischen Dunst
seh ich dich doch manchmal ganz klar,
du sitzt auf der Wippe und wirfst deinen Ball
dort oben auf deinem Stern,
weit draußen, mitten im All.
Ich hab’ dich niemals richtig geseh’n
und doch erzähl’ ich von dir,
nicht allen, dafür einer umso mehr,
nämlich der, die ich liebe,
ja, der, die ich liebe
und auch ein bisschen mir.
Seh’ ich ein kleines Indianermädchen
den weißen Wolf reitend vor mir,
umkreist von Milan und Adlerin,
beschützt von Hanwi, der Mondgöttin,
dann weiß ich genau, jetzt träum’ ich von ihr,
sie ist ein Irrlicht, sie war niemals hier.
Und bist du auch dort, ein Stück links vom Mond,
besuch’ ich dich manchmal des nachts,
wir singen ein Liedchen und werfen den Ball,
dort oben auf deinem Stern,
weit draußen, mitten im All.
Ich hab' dich niemals richtig geseh’n…
Richtig begegnet sind wir uns nie,
doch seh’ ich als Bild vor mir,
dass du uns ganz schön ähnlich siehst,
nämlich der, die ich liebe
ja, der, die ich liebe
und auch ein bisschen mir.
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6. |
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WENN ICH EIN VÖGLEIN WÄR
Die Sehnsucht eines Menschen nach einer geliebten Person ist ein zeitloses Thema. Das bekannte Volkslied "Wenn ich ein Vöglein wär" stammt in seinen Ursprüngen in Text und Melodie von einem oder mehreren unbekannten Dichtern bzw. Komponisten.
Die uns zumeist bekannte Melodie des Liedes erschien erstmals in Johann Friedrich Reichardts Liederspiel "Lieb’ und Treue" im Jahr 1800. Sie wird dort als "Schweizervolkslied" bezeichnet. Johann Gottfried Herders Text ist erstmals in seiner Sammlung "Volkslieder" (1778/79) veröffentlicht. Eine frühere Fassung des Textes ist bereits in einer Liedflugschrift aus dem Jahr 1756 enthalten. Eine Schweizer Herkunft des Liedes gilt als wahrscheinlich.
Die hier verwendete Textfassung stammt sowohl von Herder, als auch von anderen Autoren bzw. aud der mündlichen Überlieferung.
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7. |
Prinzessin | Epilog
10:03
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PRINZESSIN
Wenn du gerade denkst, alles sei nur Mist,
dann kann’s schon mal passier’n,
dass du eine,
eine besondere, eine
wirkliche Prinzessin triffst.
Vom Fluss her hörst du sie Flöte spielen,
und sie singt ihr eigenes Lied
von Liebe, Verlust, wie’s blüht und vergeht,
ihr Haar dabei im Sommerwinde weht.
Und du schleichst dich ganz nah an sie heran,
kannst tief in ihre schönen Augen sehen
im Spiegelbild, das klar auf’s Wasser fällt,
in ihnen zeigt sich dir die ganze Welt.
Doch sie singt für sich,
und bemerkt dich nicht,
doch du meinst,
sie sänge auch für dich.
Wenn du gerade denkst, alles sei nur Mist,
kann es dennoch mal passier’n,
dass du eine
ganz besondere - eine bezaubernde - eine
ganz wirkliche Prinzessin triffst.
Woher sie wohl plötzlich kommen mag?
Gewiss steht dort, wo sie wohnt
aus Liebe und Luft, Licht und Sternen ein Schloss,
du träumst dich schon in ihren Schoß.
Nur Pferd und Kleid fehlten jetzt noch zum Klischee, egal,
schon so spielt alles in dir verrückt,
bist vollends betört vom Duft des Jasmins und von
ihrem süßen Po in engen Jeans.
Doch sie singt für sich,
und bemerkt dich nicht,
doch du meinst,
sie sänge auch für dich.
Wenn du gerade denkst, alles sei nur Mist,
grad dann kann es passier’n,
dass du eine,
ganz besondere - eine bezaubernde -
vielleicht unerreichbare, aber doch
ganz ganz wirkliche Prinzessin triffst.
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EPILOG...
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8. |
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GUTE NACHT
Originaltext von Otto Baisch (* 4. Mai 1840 in Dresden; † 18. Oktober 1892 in Stuttgart) - deutscher Schriftsteller, Redakteur, Lithograph und Maler.
Der Text ist zu finden in:
Otto Baisch; Karl Liebrich (Herausgeber): Lieder und Sinnsprüche von Otto Baisch. Aus seinem Nachlaß herausgegeben. Mit Porträt des Dichters, Federzeichnungen und Radirungen von Hermann Baisch. Stuttgart : Deutsche Verlags-Anstalt, 1894.
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Robert A. Weinkauf Goseck, Germany
Sänger mittelalterlicher Musik von Gregorianik bis Minnesang in verschiedenen Ensembles wie "IOCULATORES" und "montalbâne
Ensemble". Sänger, Rhythmus-Gitarrist und Autor im Kammerbeat-Trio THE BUT.
Singer of medieval music - from plain chant to minnesingers - in several ensembles like "IOCULATORES" and "montalbâne Ensemble".
Singer, guitarist, perc. and songwriter with chamber beat trio THE BUT.
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